Selektives Essverhalten
wird auch als vermeidend/restriktives Essverhalten bezeichnet und beginnt üblicherweise in der Kindheit. Anfangs kann es dem wählerischem Essverhalten der meisten Kinder ähneln, welches sich jedoch nur zeitweise auf einige Nahrungsmittel beschränkt. Im Allgemeinen haben wählerische Kinder im Gegensatz zu Kindern mit der vermeidend/restriktiven Essstörung einen normalen Appetit, essen insgesamt genug, wachsen und entwickeln sich normal. Bei der vermeidend/restriktiven Essstörung essen die Betroffenen nur sehr wenig, haben generell nur sehr geringes Interesse an Essen und/oder vermeiden bestimmte Lebensmittel aufgrund sensorischer Eigenschaften ganz und dauerhaft. Manche Betroffene essen so wenig, dass sie erheblich an Gewicht verlieren. Kinder, die an dieser Störung leiden, können aufgrund von Nährstoffmängeln eventuell nicht altersgemäß wachsen. Ein großer Teil der restriktiven Esser setzt diese Ernährungsweise auch im Erwachsenenalter fort. Dabei kann es zu Folgeschäden durch die Mangelernährung kommen. Vereinzelt tritt das selektive Essverhalten erst mit Beginn der Adoleszens oder im jungen Erwachsenalter auf.
Als Ursachen für die selektive Essstörung werden traumatische Erlebnisse mit einem bestimmten Lebensmittel, eine Störung der Sinnesverarbeitung oder manchmal auch eine besondere Familiendynamik angenommen.